Veröffentlicht: 25. Oktober 2025 · Zuletzt aktualisiert: 25. Oktober 2025
Autor: S. Fiedler 
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar.

🧠 Overtrading vermeiden – 10 Strategien für mehr Kontrolle & konstante Trading-Ergebnisse

 

Overtrading zählt zu den wichtigsten und gleichzeitig gefährlichsten psychologischen Fehlern im Trading. Viele Trader verlieren nicht, weil ihre Strategie schlecht ist – sondern weil sie zu häufig handeln, Risiken falsch einschätzen oder emotional reagieren. Gewinne werden dann schnell wieder abgegeben und Verlustserien verlängert.

In diesem Artikel erfährst du warum Overtrading entsteht, welche Warnsignale du sofort erkennen solltest und wie du konkret dagegen vorgehst – ohne dabei dein Trading komplett umzustellen.

🚩 Was ist Overtrading überhaupt?

 

Von Overtrading spricht man, wenn:

  • zu viele Trades im Verhältnis zur Strategie ausgeführt werden,

  • zu hohe Positionsgrößen gewählt werden,

  • marktferne Setups ohne Vorteil gehandelt werden,

  • das Risiko-Management vernachlässigt wird.

Kurz: Es wird gehandelt, ohne dass ein statistischer Vorteil vorliegt.

Häufig passiert es nach:

  • einer Verlustserie → „Ich hole es zurück!“

  • einer Gewinnserie → „Ich bin nicht aufzuhalten!“

  • Langeweile oder FOMO → „Da muss doch was gehen…“

Overtrading ist kein technisches, sondern ein emotionales Problem.

❗ Typische Auslöser von Overtrading

 

  1. Ego-Trading: Man will dem Markt etwas „beweisen“.

  2. Gier nach mehr Gewinn – besonders nach erfolgreichen Tagen.

  3. Ungeduld: Einstieg ohne sauberes Signal.

  4. Konzentrationsmangel, z. B. nach vielen Trades am Stück.

  5. Falsche Marktphase: Konsolidierung statt Trend, aber Trader „erzwingt“ Moves.

  6. Frust: Leichter gesagt als getan, aber sich mit angestautem alltagsärger an den Tradingdesk zu setzen, geht selten gut. 

Ein wichtiger Punkt aus der Praxis:

Viele Gewinntrades führen paradoxerweise zu mehr Leichtsinn.
Konzentration sinkt – Fehltrades steigen.

📉 Verlustserie? → Positionsgröße runter!

 

Gerade wenn eine Serie an Fehltrades eintritt:

  • Positionsgröße reduzieren

  • auf größere Zeiteinheiten wechseln (klarere Signale)

  • Trading-Pausen einbauen

Denn: Nach Verlusten steigt das emotionale Risiko weit über den Chart hinaus.

⚡ Warnsignal: Erfolgreiche US-Opening-Session → danach Overtrading

 

Zeit zwischen 15:30 bis 17:30 Uhr (US-Börseneröffnung) =
✅ Hochvolatil + Hohe Liquidität + Saubere Trends

Danach:

  • Volumen sinkt

  • Markt konsolidiert

  • Fehleinschätzungen nehmen zu

  • Trader wollen „noch schnell“ was mitnehmen

Beste Lösung:
Nach den ersten 2 Stunden Trading → Pause erzwingen, Ergebnisse reflektieren, erst später wieder einsteigen – wenn überhaupt.

🔍 Selbstreflexion – auch ohne Trading-Journal

 

Nicht jeder führt ein Handelsjournal. Aber:

Wer sich während des Tradings nicht reflektiert, verliert strategische Kontrolle.

Stelle Sie sich regelmäßig im Trading die Fragen:

  • Handele ich nach Plan?

  • Habe ich genügend Abstand zur letzten Entscheidung?

  • Gibt es überhaupt ein Setup?

  • Oder suche ich nur ein Setup?

  • Bei wie viel Gewinn bin ich heute?
  • Bei wie viel Verlust bin ich heute?
  • Laufende Trades absichern?

Schon 20–30 Sekunden Innehalten können verhindern, dass aus Momentum plötzlich Chaos wird.

✅ 10 Methoden, um Overtrading sofort zu stoppen

10 Methoden, um Overtrading sofort zu stoppen
Methode Nutzen
1Max. Trades pro Tag festlegen Bremst impulsives Feuern
2Max. Tagesverlustlimit definieren Schützt vor Selbstdemontage
3Handelsjournal oder Selbstreflexions-Fragen Bewusstsein statt Autopilot
4Pausenzeit einplanen (nach Opening) Konzentration zurückholen
5Setup-Checkliste pro Trade Klarheit vor Ausführung
6Positionsgröße dynamisch anpassen (kleiner bei Fehlern) Psychischen Druck senken
7Screentime begrenzen Weniger Zwangstrades
8Fokus auf eine Strategie Weniger „Rumprobieren“
9Marktphase identifizieren (Trend/Konsolidierung) Erwartungshaltung anpassen
10Emotionale Stopp-Regeln „2 Fehltrades in Folge? → Pause.“

🧠 Die wichtigste Regel:

 

Handel nur, wenn du wirklich einen Vorteil im Markt hast.
Kein Vorteil = kein Trade.

Das ist am Ende der einzige Weg, langfristig in der Gewinnzone zu bleiben.

✅ Praxis-Tipp: Wenn’s gar nicht läuft…

 

Wenn du merkst, dass keine guten Setups kommen:

  • weg vom Chart (Spazieren, Kaffee, Sport)

  • später nochmal frisch draufschaun

  • keine „Revanche-Trades“!

Denn: Geduld ist im Trading ein Profit-Faktor.

🔎 Fazit

 

Overtrading ist einer der größten Performance-Killer im Daytrading.
Nicht die Strategie entscheidet, sondern deine Fähigkeit, Pausen einzulegen und nur bei echten Setups zu handeln.

Mit klarem Risikomanagement, kontrollierter Positionsgröße und regelmäßiger Selbstreflexion – auch ohne Journal – schaffst du die Basis für dauerhafte Gewinne statt Glückstreffer.

Disziplin ist kein Gegner der Freiheit im Trading – Disziplin ist ihre Voraussetzung.

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