Aktien-CFDs: So handeln Sie Unternehmenswerte mit Hebel und geringem Kapitaleinsatz

Einleitung:

Daytrading bietet vielfältige Möglichkeiten, an den Finanzmärkten zu partizipieren. Eine besonders populäre und flexible Option sind Contracts for Difference (CFDs) auf Aktien. Mit Aktien-CFDs können Sie von den Kursbewegungen bekannter Unternehmen profitieren, ohne die Aktien tatsächlich physisch zu besitzen. Dies ermöglicht einen geringeren Kapitaleinsatz und bietet interessante Chancen, birgt jedoch auch spezifische Risiken, die Sie unbedingt kennen sollten.

Was sind Aktien-CFDs?

Ein Contract for Difference (CFD) ist ein Finanzderivat, das die Wertentwicklung eines Basiswerts, in diesem Fall einer Aktie, abbildet. Wenn Sie einen Aktien-CFD kaufen, erwerben Sie nicht die Aktie selbst, sondern einen Vertrag mit Ihrem Broker über die Differenz zwischen dem Eröffnungs- und Schlusspreis des Trades. Steigt der Kurs der zugrunde liegenden Aktie, machen Sie Gewinn; fällt er, entsteht ein Verlust. Der Clou: Sie können sowohl auf steigende (Long) als auch auf fallende (Short) Kurse spekulieren.

 

Chancen von Aktien-CFDs im CFD-Trading Konto:

 

  1. Geringerer Kapitaleinsatz durch Hebelwirkung (Leverage):

    • Funktionsweise: CFDs werden auf Margin gehandelt. Das bedeutet, Sie müssen nur einen Bruchteil des tatsächlichen Werts der Position als Sicherheit (Margin) auf Ihrem Handelskonto hinterlegen. Der Rest wird vom Broker gehebelt.

    • Vorteil: Mit geringem Eigenkapital können Sie ein Vielfaches an Kapital bewegen und somit potenziell höhere Gewinne erzielen, als es bei einem direkten Kauf der Aktie möglich wäre. Für Daytrader bedeutet dies eine höhere Flexibilität und Effizienz des Kapitals.

    • Beispiel: Bei einem Hebel von 1:5 benötigen Sie nur 20% des Handelswerts als Margin. Für eine 1.000 € Aktie reichen 200 € Kapitaleinsatz.

  2. Partizipation an fallenden Kursen (Short-Selling):

    • Funktionsweise: Im Gegensatz zum physischen Aktienkauf können Sie mit CFDs problemlos auf fallende Kurse wetten ("Short gehen"). Sie verkaufen quasi zuerst den CFD und kaufen ihn später zu einem hoffentlich niedrigeren Preis zurück.

    • Vorteil: Dies eröffnet Ihnen in jedem Marktumfeld (Bullen- oder Bärenmarkt) Gewinnmöglichkeiten und ermöglicht eine flexiblere Trading-Strategie.

  3. Hohe Liquidität & Flexibilität:

    • CFDs sind sehr liquide und können schnell ge- und verkauft werden.

    • Sie bieten Zugang zu einer Vielzahl von nationalen und internationalen Aktien.

  4. Keine physische Lieferung/Besitz:

    • Da Sie die Aktien nicht besitzen, entfallen Kosten und administrative Aufwände wie Stempelgebühren oder die Verwahrung von Wertpapieren. Sie partizipieren rein an der Kursentwicklung.

Risiken von Aktien-CFDs im CFD-Trading Konto:

 

  1. Verstärkte Verluste durch Hebelwirkung:

    • Die Kehrseite des Hebels: Genauso wie der Hebel Gewinne vervielfacht, verstärkt er auch Verluste in gleichem Maße. Ein kleiner Kursrückgang der Aktie kann bei hohem Hebel schnell zu einem großen Verlust führen, der Ihr eingesetztes Kapital übersteigen kann.

    • Nachschusspflicht (historisch): Obwohl die Nachschusspflicht für private Trader in der EU weitgehend abgeschafft wurde (durch ESMA-Regulierungen), sollten Sie die Risiken immer im Blick behalten und Ihr Konto aktiv überwachen. Bei manchen Brokern oder außerhalb der EU kann sie noch existieren.

  2. Marge Call und Glattstellung:

    • Fällt der Wert Ihrer Position so stark, dass die hinterlegte Margin nicht mehr ausreicht, kann der Broker einen "Margin Call" auslösen. Sie werden aufgefordert, mehr Kapital nachzuschießen. Wenn Sie dem nicht nachkommen, kann der Broker Ihre Position automatisch schließen (glattstellen), um weitere Verluste zu vermeiden. Dies geschieht oft zum ungünstigsten Zeitpunkt.

  3. Spread-Kosten:

    • Broker verdienen am "Spread", der Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis. Dieser Spread muss bei jedem Trade überwunden werden, bevor Sie Gewinne erzielen. Bei vielen Trades kann dies ins Gewicht fallen.

  4. Overnight-Finanzierungskosten (Holding Costs):

    • Halten Sie Aktien-CFDs über Nacht, fallen in der Regel Finanzierungskosten (sogenannte "Overnight Fees" oder "Swap-Kosten") an. Diese können sich über längere Haltezeiten summieren und die Rentabilität mindern. Für Daytrader, die Positionen vor Handelsschluss schließen, sind diese Kosten weniger relevant.

  5. Marktrisiko und Volatilität:

    • Der Aktienmarkt ist volatil. Unerwartete Nachrichten, Unternehmensereignisse oder makroökonomische Faktoren können zu plötzlichen und starken Kursbewegungen führen, die schwer vorhersehbar sind.

 

Fazit: Aktien-CFDs sind ein mächtiges und flexibles Werkzeug für Daytrader, um mit relativ geringem Kapitaleinsatz von Kursbewegungen zu profitieren und in beide Richtungen zu handeln. Sie bieten einzigartige Chancen für die kurzfristige Spekulation. Doch genau diese Hebelwirkung, die große Gewinne ermöglicht, birgt auch das erhebliche Risiko schneller und hoher Verluste. Ein fundiertes Risikomanagement, ein klares Verständnis der Funktionsweise und eine disziplinierte Trading-Psychologie sind absolut unerlässlich, um die Fallstricke von Aktien-CFDs zu umgehen und erfolgreich damit zu handeln.